Breitbandausbau im Landkreis Schwäbisch Hall: Wann geht mein Anschluss ans Netz?
Im ganzen Verbandsgebiet wird gegraben, gebaut, verlegt, angeschlossen. Doch wann genau kann der Bürger denn tatsächlich mit Breitbandgeschwindigkeit surfen?
Es ist eine der größten Bauvorhaben in der Geschichte des Landkreises Schwäbisch Hall: der Aufbau eines Breitbandnetzes in Gebieten, die bisher nicht mit schnellen Internetzugängen versorgt waren. Der Fortschritt des Projekts ist dabei unübersehbar; mit großen Schritten geht der Ausbau voran.
In vielen Häusern wurden die Anschlüsse bereits hergestellt. Das Ziel, den kompletten Landkreis plus zwei weitere Kommunen aus dem Hohenlohekreis (Pfedelbach und Waldenburg) flächendeckend mit einem Next-Generation-Access-Netz mit mindestens 50 Mbit/s zu versorgen, rückt in greifbare Nähe. Hierfür wird bei allen derzeit unterversorgten Hausanschlüssen das Netzkonzept „FibreToTheBuilding“ umgesetzt, bei dem die Lichtwellenleiter direkt in das Gebäude geführt werden.
Dafür müssen – rechnet man auch die nächste Ausbauphase der s. g. Grauen Flecken dazu – insgesamt 1.500 Kilometer Glasfaserkabel und Leerrohre verlegt werden, damit sage und schreibe 18.000 neue Hausanschlüsse gigabitfähig werden.
Doch wann kann der einzelne Bürger denn tatsächlich mit Hochleistungsgeschwindigkeit surfen, streamen, im Homeoffice arbeiten?
Leider ist es schwierig, hierzu eine verlässliche Aussage zu treffen. Zu viele verschiedene Faktoren entscheiden darüber, wann ein Netz in Betrieb genommen wird. So muss nicht nur zunächst die Glasfaser eingebracht werden, auch die Dokumentation für den Fördermittelgeber muss erfolgen. Des Weiteren muss das Netz an den Netzbetreiber übergeben und von ihm die Aktivtechnik eingebracht werden. Auch die vorgelagerte Infrastruktur bestimmt den Zeitpunkt der tatsächlichen Inbetriebnahme, da bei einem zusammenhängenden Netz teilweise kommunenübergreifend geplant, gebaut und versorgt wird.
Es kann also beispielsweise durchaus vorkommen, dass die Glasfaser bereits ins Haus gelegt und gespleißt wurde, aber aufgrund noch fehlender vorgelagerter Infrastruktur noch nicht ans Netz gehen kann. Erst wenn die Überlandleitung fertig gestellt wurde, kann der Anwohner also mit Höchstgeschwindigkeit online gehen.
Möchte der Anwohner wissen, wie der Stand in seiner Kommune oder seinem Teilort ist, so lohnt sich ein Blick auf die Homepage des Zweckverbands unter breitband-sha.de. In regelmäßigen Abständen wird hier der aktuelle Stand der Dinge veröffentlicht. Darüber hinaus findet man dort auch u. a. bisher erschienene Presseartikel, Antworten auf die häufigsten Fragen, ein Glossar und vieles mehr.
Da alle Beteiligten wissen, wie lange die Menschen im Landkreis schon auf das schnelle Internet warten, wird mit Hochdruck geplant, koordiniert, gebaut und organisiert. Nach und nach wird in immer mehr Kommunen der Tiefbau beendet und diese sukzessive ans Netz gehen. Bis zum Ende des Jahres 2025 sollen alle Weißen Flecken ausgemerzt sein. Parallel dazu wird das Projekt ab 2024 dann in die nächste Phase übergehen und sich der Grauen Flecken annehmen, welche eine derzeitige Versorgung bis zu 100 Mbit/s vorweisen.
Noch ein Hinweis zum Schluss: Der Zweckverband rät allen Betroffenen, den Vertrag beim jetzigen Anbieter nichtselbst zu kündigen. Dies übernimmt der Netzbetreiber für die Beteiligten. Dadurch wird sichergestellt, dass man die bisherige Rufnummer übernehmen kann. Außerdem ist es sinnvoll, den bestehenden Vertrag nicht aktiv zu verlängern. Wird ein Vertrag nach Ablauf der Mindestlaufzeit mit dem Provider nicht aktiv erneuert, verlängert sich dieser zwar stillschweigend, allerdings mit einer monatlichen Kündigungsfrist. Wird der Vertrag dagegen aktiv verlängert, gelten die dabei neu vereinbarten – in der Regel längeren – Laufzeiten.
Breitbandausbau im Landkreis Schwäbisch Hall: Spatenstich Gemeinde Untermünkheim
Bei stürmischem Wetter feierte der Zweckverband Breitband Landkreis Schwäbisch beim Spatenstich im Ortsteil Gaisdorf in der Gemeinde Untermünkheim am 17. Februar 2022 den offiziellen Beginn der Breitband-Bauarbeiten im Gemeindegebiet.
Verbandsvorsitzender Landrat Gerhard Bauer und Bürgermeister Matthias Groh, Verwaltungschef der Gemeinde Untermünkheim, eröffneten am vergangenen Donnerstag die Tiefbauarbeiten für den Breitbandausbau im Gemeindegebiet.
Corona-bedingt musste zwar auch dieser Festakt kleiner ausfallen als gewöhnlich, trotzdem kam feierliche Stimmung auf: „Ich freue mich, dass nun auch der Spatenstich in der Gemeinde Untermünkheim erfolgt ist. Auch wenn das Fortschreiten des Ausbaus für die Bürgerinnen und Bürger erst von nun an sichtbar ist, sind wir schon seit vielen Jahren damit beschäftigt, die Versorgung mit schnellem Internet hier im Ländlichen Raum auf einen guten, effizienten und idealerweise noch geförderten Weg zu bringen. Das Warten hat hier in Untermünkheim nun ein Ende“, begrüßt Landrat Bauer die Anwesenden.
Dass die Baumaßnahme in Untermünkheim nun sogar vier Wochen früher als zuletzt geplant beginnt, macht alle Beteiligten besonders stolz. Denn dies ist eine beachtliche Leistung in Zeiten von pandemiebedingten Personalengpässen und weiteren Unsicherheiten, sowohl von Verwaltungs- als auch von Planerseite.
Bürgermeister Groh bedankt sich in diesem Zusammenhang besonders beim Geschäftsführer des Zweckverband Breitband Landkreis Schwäbisch Hall, Heinz Kastenholz: „Aus Erfahrung in anderen Landkreisen kann ich sagen, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Zweckverband und der Gemeinde in der Tat außerordentlich unkompliziert und professionell verläuft!“
„Besonders freut es mich, dass es hiesige Unternehmen sind, die die Aufträge gewinnen konnten und die Maßnahmen mit regionalen Partnern umgesetzt werden können“, so Bürgermeister Groh weiter. Denn als Planer konnte das seit mehr als 50 Jahren in Untermünkheim ansässige Ingenieurbüro Bürgel die Ausschreibung für sich entscheiden. Von den besonderen Ortskenntnissen profitieren nun alle Beteiligten, besonders da diese Baumaßnahme einige topographische Besonderheiten aufweist, wie z. B. die Verbindung nach Enslingen im Kochertal, wo es gilt, 150 m Höhenunterschied am Steilhang zu überwinden. Mithilfe des Tiefbauers Hermann Fuchs Bauunternehmung GmbH aus Ellwangen – ein regionales Unternehmen mit langjähriger Erfahrung – werden solche Herausforderungen kompetent gemeinsam angegangen und gelöst.
Schon bis Oktober nächsten Jahres sollen die Bauarbeiten inklusive des Glasfaser-Einzugs abgeschlossen sein. Dann werden ca. 100 private Haushalte mit dem Zugang zum schnellen Internet versorgt sein.
Finanziert wird die insgesamt ca. 4,2 Mio. Euro kostende Maßnahme im Gemeindegebiet Untermünkheim mit Hilfe einer Förderung vom Bund in Höhe von 50 Prozent und 40 Prozent vom Land Baden-Württemberg. Bleibt zuletzt noch der Eigenanteil der Gemeinde. Um Synergieeffekte zu nutzen werden die Stadtwerke Schwäbisch Hall in diesem Zuge ihr Stromnetz ausbauen und erneuern. Damit die Digitalisierung in die unterversorgten Haushalte Einzug hält, müssen ca. 10 Kilometer Trassen verlegt werden. Die errichtete Infrastruktur wird dann an den künftigen Netzbetreiber NetCom BW aus Ellwangen übergeben und an einem gemeinsamen Übergabepunkt in Braunsbach in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Braunsbach angebunden.Im Anschluss daran kann das Netz in Betrieb genommen werden.